Presse
Alte Krone:
Daniela de Maddalena
Gesellschaftskritische Malerei
Artplace Magglingen:
Ton- und Freiluftkunst
Tryptichon mit Ton
ANCIENNE COURONNE
•Exposition Daniela de Maddalena
Quand le désir le dispute à l'aversion
Anita NARDON -
A.I C A. (juin 2001)
La foule, l’abondance et la sérénité.
Artikel von Susanne Buckesfeld Article de Thierry Luterbacher Interview von Sladjana Drobnjak Bieler Tagblatt diverse Zeitungsartikel

Alte Krone: Daniela de Maddalena

Gesellschaftskritische Malerei

Überraschung in der Alten Krone: Die Bieler Künstlerin Daniela de Maddalena zeigt sich neu als ausgesprochen gesellschaftskritische Malerin.

azw. Es ist vor allem ein grossformatiges, installativ in einen Holzrahmen gespanntes Bild in der aktuellen Ausstellung von Daniela de Maddalena (44) in der Alten Krone in Biel, das Betroffenheit ausstrahlt und betroffen macht. Es zeigt in hell-dunkel abgestuften braun-rot-schwarzen Farbtönen einen kahlköpfigen Denker in und auf einem Berg abgestorbenen Fleisches.
Die Bieler Künstlerin beteiligte sich damit im vergangenen Jahr an einer Ausstellung zum Thema «Visionen» in Deutschland. Die Einladung dazu erreichte sie kurz nach den Schreckensbildern aus England, wo aus Angst vor einer Ausbreitung der Maul- und Klauenseuche Tausende von Tieren auf Scheiterhaufen verbrannt wurden. Ein Massaker, das in der öffentlichen Diskussion erstaunlicherweise schnell wieder in Vergessenheit geriet. Daniela de Maddalena setzte ihm aus innerer Überzeugung ein Denkmal.
Es steht etwas allein in der aktuellen Ausstellung, ist aber doch getragen von einer Gesamtthematik, die sich mit Abfallbergen einerseits (rostige Röhren, zerknautschte Alu-Dosen, Resten von Abbruch-Material), mit der «Lach- und Spassgesellschaft» (DdM) andererseits auseinandersetzt. De Maddalena gibt damit ihrem Schaffen, das bisher eher als ironische Beobachtung der Menschen in Alltag und Freizeit erschien, eine überraschende Wende hin zu einem gesellschaftskritischen Ansatz....
...Die Stärke de Maddalenas liegt da, wo sie sich auf dem Grat der Ironie bewegt. Zum Beispiel im Bild «Miss Amerika», ein nach dem 11. September entstandenes Porträt einer sinnlich-fülligen Amerikanerin während ihrer Ferien auf Mallorca, mit einem Tattoo der US-Flagge auf der Stirn. Oder in den lebensgrossen Hochformaten, welche Figuren aus dem Alltag unserer Städte bis hin zur Körperlust an der Love Parade typisieren.
Der Titel des einen, «Im Abfall gross geworden», zeigt allerdings auch hier, dass die Faszination angesichts von roten, gelben und blauen Haaren, immer auch als Fragezeichen gemeint ist. (Bis 10. März)